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Das Ende einer Doppelrolle im Konzern: Was bedeutet das für dich? | catchHR

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KIRA

Die Debatte um Doppelrollen in Konzernen, wie jene von Oliver Blume bei VW und Porsche, wirft wichtige Fragen zum Arbeitsrecht auf. Was passiert, wenn eine Person mehrere Spitzenpositionen innehat? Welche arbeitsrechtlichen Herausforderungen entstehen dadurch? Und wie können HR-Abteilungen sicherstellen, dass alle rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden? Wir beleuchten die zentralen Aspekte und geben dir einen Überblick.

In der heutigen komplexen Unternehmenswelt sind Doppelrollen keine Seltenheit. Doch gerade in größeren Konzernen mit verschachtelten Strukturen können solche Konstellationen zu arbeitsrechtlichen Fragen führen. Es gilt, die Verantwortlichkeiten klar zu definieren und sicherzustellen, dass die Interessen der verschiedenen Unternehmensteile nicht kollidieren. Dies ist besonders wichtig, um potenzielle rechtliche Risiken zu minimieren und eine transparente Unternehmensführung zu gewährleisten. catchHR hilft dir dabei, den Überblick zu behalten und die besten Talente für dein Unternehmen zu finden.

Die Entscheidung von Oliver Blume, seine Doppelrolle bei VW und Porsche zu beenden, ist ein aktuelles Beispiel, das die Notwendigkeit einer klaren Regelung von Doppelmandaten im Arbeitsrecht unterstreicht. Aber keine Sorge, wir helfen dir die wichtigsten rechtlichen Aspekte zu verstehen und geben dir praktische Tipps für den Umgang mit ähnlichen Situationen in deinem Unternehmen.

Was ist ein Konzern? Eine Definition

Bevor wir uns den arbeitsrechtlichen Besonderheiten zuwenden, ist es wichtig, den Begriff "Konzern" zu definieren. Ein Konzern entsteht, wenn mehrere rechtlich selbstständige Unternehmen unter einer einheitlichen Leitung zusammengefasst sind. Diese Leitung kann durch eine Muttergesellschaft erfolgen, die die Kontrolle über die Tochtergesellschaften ausübt. Die einzelnen Unternehmen bleiben zwar rechtlich eigenständig, sind aber wirtschaftlich und organisatorisch miteinander verbunden.

Arten von Konzernen

  • Vertikaler Konzern: Unternehmen verschiedener Produktionsstufen sind miteinander verbunden (z.B. Zulieferer und Hersteller).
  • Horizontaler Konzern: Unternehmen der gleichen Branche schließen sich zusammen (z.B. mehrere Automobilhersteller).
  • Konglomerater Konzern: Unternehmen verschiedener Branchen bilden einen Konzern (z.B. ein Mischkonzern mit Beteiligungen in der Energie-, Immobilien- und Medienbranche).

Arbeitsrecht im Konzern: Besonderheiten und Herausforderungen

Das Arbeitsrecht im Konzern unterscheidet sich in einigen Punkten vom "normalen" Arbeitsrecht. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:

Wer ist Arbeitgeber?

Grundsätzlich ist der Arbeitgeber die juristische Person, mit der der Arbeitsvertrag geschlossen wurde. Im Konzern kann es jedoch vorkommen, dass Arbeitnehmer:innen faktisch für ein anderes Konzernunternehmen tätig sind. In solchen Fällen ist es wichtig, klarzustellen, wer die Weisungsbefugnis hat und wer für die Erfüllung der arbeitsrechtlichen Pflichten verantwortlich ist. Hierdurch können auch Sonderformen von Arbeitsverhältnissen entstehen, wie z.B. die Arbeitnehmer:innenüberlassung innerhalb des Konzerns. catchHR hilft dir dabei, den passenden Kandidat:in für dein Unternehmen zu finden – unabhängig von der Konzernstruktur.

Haftung im Konzern

Im Konzern stellt sich die Frage, wer für Fehler haftet, die von Mitarbeiter:innen begangen werden. Grundsätzlich haftet der Arbeitgeber für das Verhalten seiner Angestellten. Allerdings kann es in bestimmten Fällen auch zu einer Haftung des Konzerns kommen, insbesondere wenn die Fehler auf mangelhafte Organisation oder Aufsicht zurückzuführen sind.

Mitbestimmung im Konzern

Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer:innen ist im Konzern besonders wichtig, da Entscheidungen oft Auswirkungen auf mehrere Unternehmen haben. Es gibt verschiedene Formen der Mitbestimmung, wie z.B. den Konzernbetriebsrat, der die Interessen der Arbeitnehmer:innen auf Konzernebene vertritt. Die genauen Regelungen zur Mitbestimmung sind im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) festgelegt.

Konzerninterne Versetzungen

Im Konzern ist es üblich, dass Mitarbeiter:innen zwischen verschiedenen Konzerngesellschaften versetzt werden. Eine solche Versetzung ist grundsätzlich nur mit Zustimmung des Arbeitnehmers bzw. der Arbeitnehmerin möglich, es sei denn, der Arbeitsvertrag enthält eine entsprechende Versetzungsklausel. Auch hier ist es wichtig, die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten und sicherzustellen, dass die Versetzung für den/die Mitarbeiter:in zumutbar ist.

Doppelspitze im Konzern: Arbeitsrechtliche Aspekte

Die Doppelrolle von Führungskräften wie Oliver Blume wirft die Frage auf, welche arbeitsrechtlichen Regeln für solche Konstellationen gelten. Grundsätzlich ist es möglich, dass eine Person mehrere Positionen in verschiedenen Unternehmen eines Konzerns innehat. Allerdings müssen dabei einige Punkte beachtet werden:

Vertragliche Regelungen

Es ist wichtig, dass die jeweiligen Arbeitsverträge klar regeln, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten die Führungskraft in den einzelnen Positionen hat. Auch die Vergütung und die Arbeitszeit müssen angemessen festgelegt werden. Dabei sollte immer darauf geachtet werden, dass die Arbeitszeitgesetze eingehalten werden und eine Überlastung der Führungskraft vermieden wird.

Interessenkonflikte

Eine Doppelrolle kann zu Interessenkonflikten führen, insbesondere wenn die Interessen der verschiedenen Unternehmensteile nicht übereinstimmen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass die Führungskraft unabhängig und objektiv entscheidet und die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Eine transparente Kommunikation und klare Entscheidungsfindung sind hier essentiell.

Haftung der Führungskraft

Auch bei einer Doppelrolle haftet die Führungskraft für Fehler, die sie in Ausübung ihrer Tätigkeit begeht. Die Haftung kann sich auf das jeweilige Unternehmen beschränken, in dem der Fehler begangen wurde, oder sich auf den gesamten Konzern erstrecken, abhängig von den Umständen des Einzelfalls.

Auswirkungen von Doppelspitzen auf das Arbeitsverhältnis

Volker Serth erklärt, dass Doppelspitzen kaum Einfluss auf das einzelne Arbeitsverhältnis haben. Dies liegt daran, dass die Verantwortlichkeiten und Weisungsbefugnisse in der Regel klar geregelt sind und die Mitarbeiter:innen weiterhin an die Anweisungen ihrer direkten Vorgesetzten gebunden sind. Allerdings kann eine Doppelspitze indirekt Auswirkungen haben, z.B. wenn es zu Umstrukturierungen oder Veränderungen in der Unternehmensstrategie kommt.

Rechtliche Handhaben gegen Doppelrollen?

Die Frage, ob es arbeitsrechtliche Handhaben gegen Doppelrollen gibt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich ist es Sache der Unternehmen, ihre Führungsstrukturen so zu gestalten, dass die Interessen aller Beteiligten gewahrt werden und die rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden. Wenn jedoch Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine Doppelrolle zu einer unzumutbaren Belastung der Führungskraft führt oder die Interessen des Unternehmens gefährdet, können arbeitsrechtliche Schritte in Erwägung gezogen werden.

Die Rolle der HR-Abteilung im Konzern

Die HR-Abteilung spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung und Umsetzung der arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen im Konzern. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören:

  • Beratung der Führungskräfte: Die HR-Abteilung berät die Führungskräfte in allen arbeitsrechtlichen Fragen und unterstützt sie bei der Umsetzung der rechtlichen Vorgaben.
  • Gestaltung von Arbeitsverträgen: Die HR-Abteilung ist für die Gestaltung der Arbeitsverträge verantwortlich und stellt sicher, dass diese den aktuellen rechtlichen Anforderungen entsprechen.
  • Betreuung der Mitarbeiter:innen: Die HR-Abteilung ist Ansprechpartner für die Mitarbeiter:innen in allen arbeitsrechtlichen Fragen und unterstützt sie bei der Wahrnehmung ihrer Rechte.
  • Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat: Die HR-Abteilung arbeitet eng mit dem Betriebsrat zusammen und sorgt für einen konstruktiven Dialog zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen.

Best Practices für das Arbeitsrecht im Konzern

Um die arbeitsrechtlichen Herausforderungen im Konzern erfolgreich zu bewältigen, empfiehlt es sich, folgende Best Practices zu beachten:

  • Klare Regelungen: Schaffe klare Regelungen für alle relevanten arbeitsrechtlichen Fragen, wie z.B. Arbeitszeit, Vergütung, Versetzung und Mitbestimmung.
  • Transparente Kommunikation: Sorge für eine transparente Kommunikation und informiere die Mitarbeiter:innen regelmäßig über wichtige Entwicklungen im Unternehmen.
  • Schulungen für Führungskräfte: Biete Schulungen für Führungskräfte an, um sie für die arbeitsrechtlichen Aspekte ihrer Tätigkeit zu sensibilisieren.
  • Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat: Arbeite eng mit dem Betriebsrat zusammen und suche gemeinsam nach Lösungen für arbeitsrechtliche Probleme.
  • Nutzung digitaler Lösungen: Nutze digitale Lösungen wie catchHR, um deine HR-Prozesse zu optimieren und die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben zu gewährleisten.

Fazit: Arbeitsrecht im Konzern als strategischer Faktor

Das Arbeitsrecht im Konzern ist ein komplexes Thema, das für Unternehmen von großer Bedeutung ist. Eine sorgfältige Gestaltung der arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen ist entscheidend für den Erfolg des Unternehmens und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen. Durch die Beachtung der oben genannten Best Practices und den Einsatz digitaler Lösungen wie catchHR kannst du die arbeitsrechtlichen Herausforderungen im Konzern erfolgreich bewältigen und dein Unternehmen zukunftssicher aufstellen.

Das Arbeitsrecht ist ein komplexes Feld. Eine durchdachte Strategie sichert deinen Erfolg.

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